Meine Welt und das Leben in der Küche.....
Geschrieben von Tournant am 20. Februar 2015 11:07 Uhr
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Egal wie aufgewühlt du bist, egal du deine innere Unruhe welche Probleme, egal welche Sorgen zwicken, egal an welchen Verletzungen du leckst, mit dem Kochen all dies in weite Ferne rückt. So wie der letzte Knopf der Kochjacke geschlossen, die Hände gewaschen, die Messer geschärft sind, betrittst du ein Reich, das nur betreten werden kann, wenn du alles zurück - lässt, da es pure Konzentration erfordert. Beim Kleinschneiden der Zwiebeln reibst du dir mit den Tränen den heftigsten Schmerz aus der Seele, beim Zertrümmern der Rinderknochen verraucht deine schlimmste Wut, mit dem Schneebesen vertreibst du deine innere Unruhe. Und wenn deine Nase jeden einzelnen Geruch im Raum in seiner ganzen Fülle wahrnimmt, wenn das Blubbern des Fonds deinem Messer den Rythmus vorgibt, wenn deine Finger flink und wie von selbst in den Salztopf, greifen während dein linkes Bein den Kühlschrank hinter dir zuschlägt, wenn du Fleischstücke zurecht klopfst. Fische filetierst, deine Augen fünf Pfannen gleichzeitig im Blick haben, du diese rüttelst und schüttelst und instinktiv weißt, wann welches Fleischstück durch, welcher Fisch gar, welche Eiscreme gestockt ist, dann hast du die Welt Außerhalb dieser Küche weit hinter dir gelassen.
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